Fasten, aber nicht beten? | Sh. Sa‘id al-Kamali

Moderator: Kommen wir zur Frage von Bruder Ṣāliḥ aus Kuwait. Sein Sohn ist 13 Jahre alt, er fastet, aber betet nicht. Darum fragt er, ob sein Fasten angenommen wird.

Scheich Sa‘id al-Kamali: Ich kann nicht darüber reden, ob sein Fasten angenommen wird. Das Wissen darüber obliegt nur Allah . Was ich jedoch beurteilen kann, ist, ob sein Fasten gültig ist. Solange er keine Handlung vornimmt, die sein Fasten per se ungültig macht, bleibt es gültig. Es bleibt gültig nach der richtigeren Meinung. Denn es besteht eine Meinungsverschiedenheit, ob derjenige, der das Gebet aus Faulheit unterlässt, dadurch ungläubig wird. Die Mehrheit sieht darin keinen Austritt aus dem Glauben, die Hanbaliten basierend aufgrund einer überlieferten Meinung hingegen schon. Basierend auf die Meinung der Mehrheit der Gelehrten bleibt sein Fasten also gültig, solange er keine Handlung vornimmt, die das Fasten ungültig macht. Jedoch sagt man zu ihm: „Du hast eine abscheuliche Tat begangen! Derjenige, weswegen du meinst, fasten zu müssen, ist auch Derjenige, den du nicht anbetest.“ Er befahl dir das Fasten und das Gebet, aber du hast nur gefastet, aber nicht gebetet. Es fehlt nicht viel, damit folgende Aussage Allahs auf dich zutrifft:

„…Glaubt ihr denn nur an einen Teil des Buches und verleugnet den anderen?…“ (2:85)

Selbst wenn du „Ich leugne doch die Pflicht des Gebets nicht“ sagst, so handelst du im Endergebnis nicht danach. Wer fastet, aber nicht betet, könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit (irgendwann) weder fasten noch beten.

Ähnliche Beiträge

Neue Beiträge