Ein Brief an Sh. Sa‘id al-Kamali…

Scheich Sa‘id al-Kamali:

Ich möchte diesen Vortrag mit etwas Merkwürdigem, was mir widerfahren ist, beenden. Als meine Unterrichte zu „al-Muwaṭṭaʾ“ im marokkanischen Fernsehen ausgestrahlt wurden, kam es dazu, dass der Muezzin der Moschee mir eines Tages (vor dem Unterricht) ein Brief von einer Frau aus Jordanien gab. Als ich nach Hause zurückkehrte, öffnete ich den Brief dieser Frau. Der Brief war zwei Seiten lang. Das Erste, was sie schrieb, war, dass sie sich für die Islamischen Wissenschaften nicht interessiert. „Allerdings hat mich dein Lächeln und deine schöne Kleidung zu deinem Unterricht angezogen.“ Und sie fuhr fort…

Ich sage euch, der Brief war zwei Seiten lang. Ihr könnt denken, was ihr wollt, doch es soll im erlaubten Rahmen bleiben. In der letzten Zeile schreibt sie: „Und meine ja nicht, dass ich mit dir flirte, denn ich könnte deine Großmutter sein.“ Interessant ist jedoch, dass sie sich den Vortrag angehört hat und sich nun für die islamische Jurisprudenz (fiqh), Hadithwissenschaften und Ermahnungen interessiert, wofür sie sich zuvor nicht interessierte. Was hat sie nun zum Vortrag angezogen? Meine Kleidung und mein Lächeln, obwohl ich wenig lächle und auch kein schönes Lächeln habe. Wenn deine Kleidung der Anlass dafür ist, dass jemand zum Vortrag erscheint, wird diese Person sich nicht nur deine Kleidung anschauen, sondern sie wird auch deinen Worten zuhören.

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